In der Meditation noch tiefer in mein Innerstes abtauchen? Länger meditieren? Das wird natürlich zum einen mit viel Übung möglich. Zum anderen kann ich hier insbesondere als Anfänger unterstützen, indem ich mich von den dominanten Sinnen Sehen und Hören ein wenig entkopple. Ganz konkret kann ich Licht durch eine Augenmaske und Geräusche durch einen ohrumschließenden Kopfhörer draußen halten. Was sind also die Vor- und Nachteile einer Meditation mit Kopfhörern und Augenmaske? In jüngster Zeit kam dieses Thema öfter unter meditationserfahrenen Freunden auf. Deswegen habe ich die grundlegenden Gedanken und “Ergebnisse” aus den Gesprächen hier verschriftlicht.
Die Vor- und Nachteile bei der Meditation mit Kopfhörern
Die Historie von Kopfhörern ist wesentlich kürzer als die Geschichte der Meditation. Von daher haben sich die Meditationstechniken über Jahrhunderte und Jahrtausende ohne dieses technische Gerät entwickelt. Doch, was hat den Menschen weitergebracht, wenn nicht die Experimentierfreude? Es lassen sich selbst einfache Ohrstöpsel nutzen, um den Effekt der Geräuschreduzierung zu erlangen. Im Folgenden ein paar meiner Gedanken, warum ich Kopfhörer auch als gutes Hilfsmittel ansehe.
Wann nutze ich Kopfhörer beim meditieren?
Zum Beispiel bei den sehr durchdachten 21-Tagesmeditationen von Deepak Chopra. Des Weiteren gibt es mittlerweile viele geführte Meditationen und Meditations-Apps, die durch Kopfhörer noch näher und intensiver erlebbar werden. Daneben höre ich auch einfach schöne entspannende Musikstücke mit geschlossenen Augen.
Welcher Effekt ist bei allen Anwendungen der gleiche? Genau… die Umgebungsgeräusche sind ausgeblendet und ich kann mich ganz auf die Musik bzw. Frequenzen einlassen. Der Meditationslehrer empfiehlt lieber solch ein Hilfsmittel zu nutzen, als sich über Geräusche von Hunden, Kindern o.ä. aufzuregen. Das Meditationslevel, bei dem ich neben einem Presslufthammer meditieren kann und dabei nichts von ihm bemerke, habe ich noch nicht erreicht. 😉
Was spricht gegen eine Meditation mit Kopfhörern?
Ich bin bei vielen Praktiken eigentlich ein Purist und möchte sie erst einmal in ihrer Ursprünglichkeit kennen lernen und praktizieren. So mag ich auch die stille Sitzmeditation allein nur mit meinem Sitzkissen. Das ist doch die “eigentliche” Meditation, oder? Ist es zudem nicht auch ein “Lernerfolg”, wenn Alltagsgeräusche, Straßenlärm und ähnliches, gar nicht mehr meine Aufmerksamkeit weg lenken können und insofern mich nicht mehr beeindrucken? Und senden Kopfhörer nicht auch gefährliche Wellen aus? Und sowieso… kinesiologisch gedacht, habe ich da doch einen Metallbügel, der rechte und linke Körperhälfte überbrückt und mich dadurch schwächen könnte? … Ja, da kann ich mir auch einiges Negatives zu einfallen lassen.
Entscheide selbst. 😉
Der “perfekte” Kopfhörer für die Meditation
Perfekt hängt in diesem Zusammenhang natürlich von Deinen Vorlieben und auch von Deinem Budget ab. Dafür möchte ich Dir einige Kriterien zur Auswahl an die Hand geben. Ich habe und hatte selbst auch etliche Kopfhörer in Gebrauch. Denn ich spiele Klavier seit ich 8 Jahre alt bin und mittlerweile ist da ein E-Piano draus geworden. Ebenso hatte ich viele Jahre im Kinder- und Jugendchor mitgesungen, bis der Stimmbruch mich dann hinter die Bühne zur Technik trieb.
Die wichtigsten Kriterien bei der Auswahl des passenden Kopfhörers zum meditieren
- Form = Over-Ear, d.h. er passt über die Ohren und dämpft so formbedingt schon einmal die Frequenzen auf passive Weise gut ab. Im Gegensatz dazu gibt es noch die weitverbreiteten In-Ear Kopfhörer, sozusagen die kleinen Knöpfe im Ohr, sowie On-Ear Kopfhörer, die auf der Ohrmuschel aufliegen und dementsprechend recht schnell drücken. Diese beiden können nicht so gut den Schall draußen halten.
- System = geschlossen, d.h. er lässt wirklich keinen Schall von außen hindurch. Hingegen gibt es gerade im HiFi-Bereich auch halboffene und offene Systeme. Selbst wenn es die Over-Ear Form ist, haben diese Modelle Löcher und lassen entsprechend den Schall durchdringen – die offenen mehr als die halboffenen. Das hat Vorteile für einen transparenteren HiFi-Klang, den ich aber in dem Maße während des Meditierens nicht erwarte. Der einzige Vorteil hier ist die bessere Belüftung, da ein offenes System durch die Löcher die Luft besser zirkulieren lässt.
- Active Noise Cancelling (ANC) bringt sehr viel für die Schallreduzierung auf ein Minimum. Falls Du viel auf Reisen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bist, dann lohnt es sich bei der Anschaffung eines Kopfhörers über diese in jüngster Zeit erschwinglich gewordene aktive Geräuschkompensation nachzudenken. Denn durch die “Anti-Schall-Technologie” erhalte ich eine fast vollständige Stille. Mikrofone an der Außenseite des Kopfhörers nehmen die Umgebungsfrequenzen wahr, ein Computerchip wandelt sie in Sekundenbruchteilen in die Gegenphase um und spielt sie dann im Kopfhörerinneren ab. Reine Physik: die Frequenzen löschen sich gegenseitig aus, Du hörst sie nicht mehr. Sehr cool. Kopfhörer mit ANC sind vom System her immer geschlossen. Relativ neu auch bei In-Ear-Modellen. Hier habe ich auch ein paar durchgetestet, sie haben mich aber nicht überzeugt.
Die Verbindungsart (mit oder ohne Kabel) bestimmt das Preisniveau am meisten
Bei der Verbindungsart gibt es zwei Möglichkeiten: kabelgebunden oder ohne Kabel (Bluetooth). Dieses Kriterium macht den größten Preisunterschied aus – mit Bluetooth kostet mehr.
- Für Bluetooth spricht:
- Freieres Meditieren, da kein Kabel herumbaumelt.
- Bluetooth-Kopfhörer können meistens zusätzlich auch mit Kabel betrieben werden (gut, falls der Akku schlapp macht).
- Vorteilhaft, wenn noch weitere Verwendungen mit Kopfhörer geplant sind, wie etwa Reisen mit der Bahn/Flugzeug oder auch freies Bewegen in den eigenen vier Wänden beim Kochen und Aufräumen.
- Gegen Bluetooth spricht:
- Die Strahlung direkt an Deinem Kopf.
- Akkubetrieben, d.h. er kann leer werden. Bei den guten Modellen hält er aber 20 Stunden und mehr. Damit meist länger als der Akku des mobilen Abspielgeräts. Zudem kannst Du bei den meisten Modellen dann auch noch über Kabel weiterhören.
- Kein ultimativer (!) HiFi-Sound möglich. Für die Meditation mit Kopfhörern jedoch nicht erforderlich. Modelle mit der Bluetooth-Spezifikation aptX haben dann schon wieder eine sehr gute Übertragungsqualität.
Empehlungen: Bluetooth Kopfhörer mit ANC
Ich selbst nutze für die Meditation mit Kopfhörern seit Jahren den Sony WH-1000XM3* (mittlerweile ist Sony zwei Generationen weiter mit dem WH-1000XM5). Das ANC kann ich bei ihm auch ohne Musikwiedergabe anschalten. Der Effekt klingt dann ungefähr so, wie wenn man unter Wasser taucht. Keine Geräusche mehr und falls doch ein wenig zu hören ist, dann ist es sehr stark gedämpft. Sehr gut, um konzentriert zu arbeiten. Ich bin noch nicht so weit, dass mich ein Presslufthammer vor dem Haus nicht stören wüde ;-).
Der Sony ist jedoch nicht mein erster Noise-Cancelling Kopfhörer gewesen. Und ich habe viele ausprobiert. Die folgenden drei Over-Ear-Kopfhörer sehe ich für die Meditation als gut geeignet an und habe sie nach den oben beschriebenen Kriterien ausgewählt. Sie weisen aus meiner Sicht alle ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis auf.
Der Srhythm NC25* hat mich aufgrund seines geringen Einstiegspreises überrascht. Das ist der richtige Kopfhörer, wenn Du einen Noise Cancelling Kopfhörer ausprobieren willst und nicht so genau weißt, ob Du ihn jeden Tag verwenden wirst. Die Rauschunterdrückung ist hier nicht so ausgeklügelt, wie die von Sony. Aber Du hörst den Effekt schon gut. Positiv ist beim NC25 auch die Faltbarkeit – er lässt sich auf Reisen gut verstauen. Für die Farbbegeisterten ist das auch ein gutes Modell, da er neben Schwarz noch in Weiß, Minz-Grün und Koralle erhältlich ist.
- Eingebauter 1000-mAh-Akku ermöglicht bis zu 50 Std. Musikzeit
- Geräuschunterdrückende ANC-Technologie
- In vier Farben erhältlich: Schwarz, Weiß, Minz-Grün, Koralle
Der Sennheiser HD 450BT* ist von der bekannten Marke Sennheiser und qualitativ höherwertiger als der vorige. Der Preis ist für das Gebotene sehr günstig und Du hast die Auswahl zwischen den zwei Farben Weiß und Schwarz. Hier kannst Du nichts falsch machen.
- 30 Stunden Akkulaufzeit
- Unterstützung anspruchsvoller Codecs wie AAC und AptX Low Latency
- Sennheiser Smart Control App inkl. Equalizer und Podcast-Modus
Und in der “oberen” Liga hat ganz klar der Sony WH-1000XM5* als einer der meistverkauften ANC-Kopfhörer die Nase vorn. Ihn gibt es in Schwarz und Silber. Seine zahlreichen positiven Auszeichnungen von renommierten Audio-Zeitschriften sprechen für sich.
- 30 Stunden Akku bei eingeschaltetem Noise Cancelling
- Touch Sensor
- Headphones Connect App
- Schnellladefunktion
- Headset mit Mikrofon
Natürlich gibt es noch wesentlich mehr Modelle auf dem Markt. Wobei die Qualität unter 50 Euro aus meiner Sicht sehr schlecht ist. Und über 200 Euro hört der Durchschnittsnutzer keine Unterschiede – da auch hier eine extrem hochwertige Tonquelle nebst Premium-Abspielgerät notwendig werden.
Meine größte Kritik an akkubetriebenen Kopfhörern ist, dass es bei keine Möglichkeit gibt, den Akku auszutauschen – zumindest ist mir kein Hersteller bekannt. Das ist nicht nachhaltig und passt nicht in die Zeit. Man könnte glatt von geplanter Obsoleszenz sprechen.
Empfehlungen: Over-Ear-Kopfhörer mit Kabel
Wenn Du Dich mit dem Kabel arrangieren kannst, dann kommst Du für die Meditation mit Kopfhörern günstiger weg als bei den Bluetooth-Modellen. Zudem ist die Lebensdauer sehr lange. Ich habe Kopfhörer, die über 20 Jahre alt sind. Die Schwachstelle ist meistens das Kabel, ein Kabelbruch ist die häufigste Fehlerursache. Hier heißt es dann entweder löten oder gleich ein wartungsfreundliches Produkt mit austauschbarem Kabel zu kaufen. Beim Kauf bitte auf die Impedanz achten. An mobilen Geräten wie Smartphone oder Tablet sollte die Impedanz die 60 Ohm nicht überschreiten, sonst hört er sich sehr leise an.
Bei der Auswahl der langlebigsten Kopfhörer habe ich dann den geschlossenen Over-Ear Klassiker schlechthin mit aufgenommen, den Beyerdynamic DT 770 Pro*. Er wird seit 1985 in Heilbronn (Deutschland!) gebaut und hat einige Nachahmer gefunden, die natürlich nie so gut geworden sind. Den einzigen Nachteil sehe ich im nicht so leicht austauschbaren Kabel. Hier hast Du bei der Firma Beyerdynamic jedoch die richtige Wahl getroffen. Es gibt das Kabel als Ersatzteil und sie bieten sogar einen Reparaturservice an. Bei Kabelbruch also entweder einsenden oder Ersatzkabel anlöten (lassen).
- Geschlossener Over-Ear-Kopfhörer für professionellen Sound
- Hoher Tragekomfort aufgrund weicher, ohrumschließender und austauschbarer Softskin-Ohrpolster
- Strapazierfähige, langlebige und robuste Verarbeitung; Made in Germany
- Praktische einseitige Kabelzuführung (1,6 m Kabel)
Als günstigere Alternative finde ich den Audio Technica ATH-M40 X* gut. Ebenfalls eine bekannte Marke. Dieser Over-Ear lässt sich zudem platzsparend zusammen klappen. Die zwei mitgelieferten Kabel (kürzeres Spiralkabel und längeres glattes Kabel) können je nach Einsatzzweck leicht ausgetauscht werden. Die Impedanz ist mit 35 Ohm sehr gut für’s Smartphone geeignet.
- Geschlossene Bauweise
- Niedrige Impedanz von 35 Ohm
- 40 mm Treiber mit Neodym-Magnetsystem und CCAW-Schwingspulen
- Um 90 Grad schwenkbare Ohrmuscheln für einfaches Einohrmonitoring
- Abnehmbares Kabel (2 verschiedene im Lieferumfang)
Noch günstiger ist der AKG K-72* zu haben. Im Vergleich zu den teureren Modellen kommen hier günstigere Materialien zum Einsatz und natürlich ist die Soundqualität nicht ganz so gut. Für die oben beschriebenen Anwendungen ist er jedoch mehr als ausreichend und bringt eine ausreichend niedrige Impedanz von 32 Ohm für mobile Geräte mit. Zudem hat er einen guten Tragekomfort durch große Muscheln und einen nicht zu hohen Anpressdruck. Das einseitig angebrachte Kabel ist nicht austauschbar.
- Geschlossene Bauweise: gute Abschirmung von Außengeräuschen
- Eine leichte Betonung der tiefen Frequenzen sorgt für einen vollen Klang
- Niedrige Impedanz von 32 Ohm sorgt für ausreichende Lautstärke an Smartphones und USB-Interfaces
- Hoher Tragekomfort durch weiche Ohrpolster, sich selbst einstellendes Kopfband und geringes Gewicht, austauschbare Ohrpolster
Die Vorteile einer Augenmaske bei der Meditation
Augenmasken sind ein sehr einfaches Hilfsmittel bei der Sitzmeditation. Oft ist es nicht möglich die Umgebung soweit abzudunkeln, dass es Dich in idealer Weise unterstützt die Aufmerksamkeit von der Umgebung abzuwenden. Dafür kannst Du dann eine Augen- oder Schlafmaske nutzen. Sie gibt es in einer Vielzahl an Formen und Farben.
Aus meiner Sicht ist die Passform das wichtigste Kriterium, damit sie bei der Meditation unterstützt:
- Das heißt zum einen, dass sie bequem sein muss und Dich nach kurzer Zeit vergessen lässt, dass Du sie überhaupt aufgesetzt hast.
- Zum anderen soll sie das Licht draußen halten. Hier achte bitte insbesondere auf eine anschmiegsame Nasenpartie der Maske oder um eine Polsterung um die Augen herum (wie hier bei der Umisleep 3D Schlafmaske*). Ansonsten kann es passieren, dass Licht durch die Ritzen hereinscheint.
Selbst Dr. Joe Dispenza verkauft Masken als Meditations-Zubehör in seinem Online-Shop. Ein wenig günstiger als dort kommst Du auch an eine Augenmaske bei Amazon (siehe Box unten), die dann sogar zu 100 % aus Seide ist.
- Bequem, weich, leicht, praktisch, langlebig.
- Diese Augenmaske aus Seide blockiert das Licht auf natürliche Weise.
- Der Stoff aus echter Seide hat eine perfekte Passform, die Ihre Augenhaut eng bedecken kann. Glatt, weich und sehr leicht, es ist angenehm zu tragen.
- Mit einem verstellbaren Riemen lässt sich das Gummiband einfach auf die richtige Größe einstellen.
Daneben gibt es auch Augenkissen, die jedoch nicht für die sitzende Meditation geeignet sind. Ihnen fehlt das Halteband. Zudem sind sie gefüllt, um einen leichten Druck zu erzeugen. Diese werden bei liegenden Haltungen bspw. im Yoga bei der Shavasana benutzt. Sie dienen der Entspannung, dem Wohlbefinden und halten wie die Augenmasken das Licht fern. Falls Du im Liegen meditieren möchtest, sind Augenkissen eine interessante Alternative – hier bei Amazon* das beliebteste Kissen anschauen.
Fazit
Es gibt sowohl Vorteile als auch Nachteile bei der Meditation mit Kopfhörern und Augenmaske. Gerade den Satz des Meditationslehrers, dass ich lieber solch ein Hilfsmittel benutze, als mich während der Meditation über Geräusche zu ärgern, empfand ich als sehr hilfreich. Zudem sind beide Produkte vielseitig einsetzbar, etwa auf Reisen. Aus meiner Sicht spricht also viel dafür so meine Meditationserfahrung zu verbessern.
Nutzt Du auch diese Hilfsmittel bei der Meditation? Welche Erfahrungen hast Du damit? Schreibe mir gerne eine E-Mail oder ein Kommentar unten.